Mythos: Wechseljahrsbeschwerden! Hitzewallungen, Wassereinlagerungen oder Schwindel sind klassische Zeichen des EBV und haben ihren Ursprung in den 1950er Jahren.
In seiner Radio Show über den Epstein Barr Virus erklärt Anthony William warum wir seit Jahren dem Mythos aufsitzen, dass Frauen mit Eintritt in die Wechseljahre von Symptomen wie Hitzewallungen, Ödemen, Antriebslosigkeit, Schwindel - die Liste geht unendlich weiter... begleitet werden. Vor den 1950er Jahren gab es für Frauen exakt einen Unterschied zwischen ihrem gebärfähigen Alter und den Wechseljahren: Die Periode! Die Frauen dieser Zeit kannten keine Wechseljahrsbeschwerden. Was ist 1950 also passiert?
|Der Beginn von Epstein Barr
1890 versuchten Ärzte einen bis dahin harmlosen Herpesvirus zu bekämpfen. Sie taten dies mit Hilfe von Antibiotika - Vorläufern des 1928 entdeckten Penicillins. Zu dieser Zeit entwickelte der Virus eine Intelligenz und lernte sich von den Inhaltsstoffen der Antibiotika zu ernähren. So gelang es ihm zu überleben und sich um die Wirkung dieser Stoffe herum zu manövrieren.
Im frühen 20. Jahrhundert begannen die Menschen bereits mit einer Mischung aus Arsen, Wasser und Blei ihre Äcker und Pflanzen zum Schutz vor Insekten zu besprühen. Damals gab es noch kein Bewusstsein für biologischen Anbau. Obst und Gemüse war grundsätzlich voll mit diesen Pestiziden. Und die gelangen über die Nahrung eben auch in den menschlichen Körper. Von der Speiseröhre über den Hals bis in die Schilddrüse. Für den Herpesvirus waren diese Stoffe eine weitere Nahrungsquelle, die ihn wachsen, gedeihen und mutieren ließen. Auf der Suche nach Arsen, Blei und Quecksilber wanderte er im Körper umher und siedelte sich schließlich in der Schilddrüse an.
|Hashimoto-Thyreoiditis
1912 benannte man eine Erkrankung der Schilddrüse zum ersten Mal in der Geschichte als Hashimoto. Die Geburt dieser Krankheit bezeichnete jedoch eigentlich den Epstein Barr Virus im dritten Stadium.
|Die vier Stadien des EBV
Das erste Stadium bezeichnet den Virus in einem Schlafmodus. Nachdem er in den Körper gelangt ist, wartet er auf eine günstige Situation, um Auszubrechen. Diese Situation kann zum Beispiel sein, wenn unser Immunsystem geschwächt ist, wir Stress haben oder eine zu hohe Giftstoffbelastung im Körper vorhanden ist. Dann tritt rheumatisches Fieber ein. Was man heutzutage als Pfeiffersches Drüsenfieber bezeichnet, wurde früher rheumatisches Fieber genannt.
Nach diesem ersten Ausbruch geht der Virus wieder zurück in seinen Schlafmodus. Diese zweite Schlafphase kann von wenigen Monaten bis hin zu mehreren Jahrzehnten dauern. Abhängig von der individuellen Konstitution eines Einzelnen.
Auf der Suche nach Nahrung wandert der Virus zunächst in die Schilddrüse. Bei der nächstmöglichen Gelegenheit bricht er dann als Hashimoto aus. Der Virus ist nun so groß, dass er sich auch an anderen Stellen des Körpers ansiedelt und weiter vermehrt.
Das vierte Stadium des EBV bezeichnet alle Symptome, die über die Schilddrüsen-Erkrankungen hinaus gehen. Dazu gehören Kribbeln und Taubheit in Händen und Füßen, Schwindel, Tinnitus und vieles mehr.
Kommen wir zurück zu den Wechseljahrsbeschwerden von Frauen in den 1950er Jahren. Um diese jedoch verstehen zu können, muss ein weiterer Fakt erklärt werden. Als sich der Epstein Barr Virus um 1900 rum etablierte, gab es nur wenige harmlose Unterformen. Es dauerte also etwa 40 bis 50 Jahre, bis die Menschen damals plötzlich vermehrt EBV-Symptome bekamen. Vor allem die Frauen waren davon betroffen.
|Der Beginn der Hormonersatztherapie
Frauen wurde damals oft gesagt, sie seien faul oder bildeten sich diese Symptome nur ein. So kam es auch, dass Ärzte die "Krankheit" Crazy Women Syndrome erfanden und schließlich die Hormone für die Befindlichkeiten der Frauen verantwortlich machten. Hätten die Menschen damals schon verstanden, dass diese Symptome Zeichen des Epstein Barr Virus waren, hätte sich wahrscheinlich niemand erdreistet die Frauen als "crazy" zu bezeichnen. Aus diesem Irrtum heraus entwickelte sich also im frühen 20. Jahrhundert bereits die Hormonersatztherapie, die sich bis heute als adäquates Mittel zur Bekämpfung der Wechseljahrsbeschwerden hält.
Mittlerweile gibt es bereits mehr als 60 verschiedene Arten des Epstein Barr Virus. Manche sind eher harmlos und entwickeln sich dementsprechend langsam, andere hingegen sind aggressiv und mutieren in Windeseile. So sehen wir uns heute Dutzenden von EBV-Symptomen ausgesetzt. Klingeln im Ohr, Migräne, Nebel im Kopf (Brain Fog), verschwommene Sicht, Konzentrationsschwierigkeiten, Lymphödeme, Hitzewallungen, ein brennendes Gefühl im Körper, Kribbeln auf der Haut, Schwindel, Herzrasen und unerklärliche Schwellung von Knöcheln sind nur einige davon.
|Mehr Schein als Sein
1964 fanden zwei Virologen dann heraus, dass der anfangs harmlose Herpesvirus für das rheumatische Fieber verantwortlich war. Sie nannten den Virus Epstein Barr; nach ihren eigenen Namen. Leider gingen damals die Forschungsgelder aus, sodass der Virus selbst nicht weiter untersucht werden konnte. Eine gute Sache hatte die Entdeckung dennoch: Ärzte erkannten die mysteriösen Symptome dieser Zeit erstmals an und benannten sie mit den heute noch geläufigen Bezeichnungen: Fibromyalgie, Multiple Sklerose, Chronisches Müdigkeitssyndrom, Rheumatoide Arthritis, Depressionen, Angststörungen, Lupus, Lyme-Borreliose, Hepatitis C, Hashimoto, Grüner Star und Brustkrebs. Es waren - und sind bis heute - allerdings einfach nur Label für etwas, dessen Ursache für die Wissenschaft und Forschung letztlich noch unbekannt ist.
|Was passiert hier wirklich?
Wie aber kommt es zu diesen Symptomen? Die Ursache ist nun geklärt - was aber richtet dieser Virus in unserem Körpern wirklich an? Genau wie jeder andere Organismus auch ernährt sich der Virus nicht nur, sondern scheidet auch wieder Abfallprodukte aus. Diese sogenannten Neurotoxine reizen Nerven und führen zu Entzündungen. Was wir dann durch Taubheitsgefühle, Schwindel, Kribbeln oder Brennen auf der Haut spüren. Eine große Menge von Neurotoxinen führt früher oder später dann auch zu Chemikalien- oder Lebensmittelunverträglichkeiten.
Auch Tinnitus wird durch eine Entzündung des Ohrs durch EBV-Neurotoxine verursacht. Schwindel und Benommenheit haben mit dem Vagusnerv zu tun. Dieser verläuft durch die Brust und verursacht deshalb bei Betroffenen häufig ein Engegefühl. Auch hier sind die EBV-Neurotoxine für die Entzündung des Nervs verantwortlich. Dasselbe gilt auch für den Zwerchfellnerv. Die Symptome sind dann Kopfschmerzen im hinteren Teil des Kopfes, Schmerzen in den Schultern und am Nacken.
Der Epstein Barr Virus verfügt auch über Komplizen in unserem Körper. Streptokokken. Sie sind oft die Ursache für Blasenentzündungen oder Inkontinenz. In neun von zehn Fällen haben sie eine Koexistenz mit dem Epstein Barr Virus. Viren sind nur ein Aspekt von vier, denen wir uns heutzutage, im 21. Jahrhundert, ausgesetzt sehen.
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